Dr. Andrea Wolffram

 Wolffram  

Dr. Wolffram hat Soziologie, Politikwissenschaften und Pädagogik an den Universitäten Regensburg und Hannover studiert, an der Universität Braunschweig zum Thema der Geschlechterverhältnisse in den Ingenieurwissenschaften promoviert und habilitiert sich derzeit an der RWTH Aachen University zum Wandel der Geschlechterordnung in den Ingenieurswissenschaften. Sie war von Dezember 2018 bis Mai 2021 Marianne-Schminder-Gastprofessorin mit Teildenomination Gender am Institut für Maschinenkonstruktion an der Otto-von-Guericke Universität.

Motto: Karrieren sind vielfältig – es findet sich immer ein Weg durch Offenheit und Flexibilität für Neues.

Werdegang

Studium: 1990 - 1996 Studium der Soziologie, Politikwissenschaften und Pädagogik an den Universitäten Regensburg und Hannover mit Schwerpunkt Geschlechterforschung
Promotion: 2002 Technische Universität Braunschweig
Tätigkeit: 1998-2002 Doktorandin an der TU Braunschweig und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FH Ostfriesland
2003-2008 Stellvertretende Leitung der Arbeitsgruppe Arbeit-Gender-Technik an der Fakultät für Maschinenbau, TU Hamburg-Harburg
2008-2014 Stellvertretende Leitung der Stabsstelle Gender und Diversity Management an der RWTH Aachen
2014-2016 Gastprofessorin an der Leibniz-Universität Hannover an der Fakultät Maschinenbau und dem Institut für Soziologie
Seit 2016 Senior Researcher am Institut für Soziologie an der RWTH Aachen University
2018-2021 Marianne-Schminder-Gastprofessorin mit Teildenomination Gender an der Fakultät für Maschinenbau der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg

Die Studienwahl und der Studieneinstieg gestaltete sich für mich zunächst als Suchbewegung, da ich mich sowohl für die Naturwissenschaften als auch für Gesellschaftsfragen interessiert habe. Die Wahl fiel auf die Sozialwissenschaften, weil eine Freundin mir einen konkreten Einblick in das Studium geben und mich für diese Wissenschaften begeistern konnte. Bereits im Studium waren ungleiche Chancen von Frauen in Berufs- und Wissenschaftskarrieren ein Thema und ich beschäftigte mich mit Karrieren von Frauen in männerdominierten Berufswelten. Nach dem Studium hatte ich wiederum zwei Berufsperspektiven: entweder eine Tätigkeit in der Gleichstellungspolitik oder weiter zu diesem Thema forschen. Die Zusage zu einer Promotionsstelle stellte dann die Weichen zu meinem Weg in die Wissenschaft. Jetzt bin ich in Forschung und Lehre tätig und habe meinen Schwerpunkt weiterhin auf den vielfältigen Fragen und Perspektiven von Geschlecht/Gender in und auf Technik und technische Berufswelten.

Motivation

Die hohe Eigenverantwortlichkeit und Gestaltbarkeit der eigenen Arbeit ist für mich ein hohes Gut in der wissenschaftlichen Tätigkeit. Die Möglichkeit immer wieder neue, offene Forschungsfragen zu verfolgen, die sich auftun, sobald man sich in eine Thematik vertieft, begeistert mich sehr. Die Diskussion der eigenen Forschung in der Fachcommunity und in der Praxis, vor allem auch mit internationalen Kolleg:innen, bereichert mich sehr. Zudem motiviert es mich, wenn ich mit interessierten und engagierten Studierenden in meinen Lehrveranstaltungen zusammenarbeite und sich daraus neue und spannende Forschungsperspektiven auftun und ich ein positives Feedback von meinen Studierenden bekomme.

 

Voraussetzungen

Für einen Berufsweg in der Wissenschaft sind Neugierde, Ausdauer, Frustrationstoleranz und das Aushalten von Unsicherheit wichtig neben der eigentlichen Fähigkeit zum systematischem und analytischem Arbeiten.

Ratschläge

In der Wissenschaft ist es entscheidend, sich ein Netzwerk aus beruflichen und auch privaten fördernden Kontakten aufzubauen. Die gegenseitigen unterstützenden Beziehungen zu Kolleg:innen, die zu Freund:innen werden können, bereichern die Arbeit und Freude an der Wissenschaft. Aber auch der Mut, sich den sogenannten Gatekeepern mit der eigenen Arbeit und wissenschaftlichen Perspektiven vorzustellen und sich Rat und Unterstützung von diesen einzuholen, ist sehr wichtig. Diese Personen können dann wichtige Teile des persönlichen Netzwerks bilden. Die Teilnahme an einem Mentoring-Programm bietet weitere Entwicklungs- und Unterstützungsmöglichkeiten und erweitert das Netzwerk.

 

Herausforderungen

Wissenschaftliche Karrieren orientieren sich noch zu stark an dem tradierten Modell „des idealen Wissenschaftlers“, der neben seiner Forschung keine weiteren Interessen und Verpflichtungen hat. Für Wissenschaftler:innen kann es vor dem Hintergrund hoher zeitlicher und Mobilitätsanforderungen herausfordernd sein, die Arbeit mit weiteren Lebensbereichen zu vereinbaren. Hier hilft ein gutes Netzwerk. Auch wenn die Geschlechterordnung in Gesellschaft und in Berufswelten weiter im Wandel ist, müssen besonders Frauen in der Wissenschaft ihr Commitment für eine wissenschaftliche Karriere aktiv deutlich machen, das ihnen mitunter abgesprochen wird.

Letzte Änderung: 09.02.2022 - Ansprechpartner: Nicole Vorhauer-Huget