Dr. rer. nat. Anke Jungebloud
Frau Dr. Jungebloud machte zunächst eine Ausbildung zur Laborantin, studierte später Biologie in Braunschweig und promovierte 2007 zum Thema “Untersuchung der Genexpression in Aspergillus niger mittels Echtzeit-PCR“. Nach Tätigkeiten als Laborantin und Sachverständige beim LKA, ist sie heute als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der OVGU Magdeburg tätig. Motto: Glaube an dich selbst! |
Werdegang
Berufsausbildung: |
1987-1989 |
Ausbildung zur Laborantin, Spezialisierung Lacke und Farben |
Studium: |
1996-2002 |
Studium der Biologie an der TU Braunschweig |
Promotion: |
2007 |
Zum Thema: “Untersuchung der Genexpression in Aspergillus niger mittels Echtzeit-PCR“ |
Tätigkeit: |
1989 |
Laborantin in der Lackfabrik Erfurt |
1989-1990 |
Laborantin beim ASMW in Ilmenau |
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1991-1996 |
Laborantin bei der PTB in Braunschweig |
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2002-2006 |
Doktorandin an der TU Braunschweig |
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2006-2008 |
Sachverständige in der Molekulargenetik am LKA Niedersachsen |
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seit 2008 |
Wissenschaftliche Mittarbeiterin an der Universität Magdeburg |
Ich wählte das Studium der Biologie, weil ich mich schon als Kind für die Natur, Pflanzen und Tiere interessierte. Deshalb begeisterte mich auch der Biologieunterricht in der Schule.
Mein Interesse für Molekularbiologie habe ich erst im Studium entwickelt. Ich habe mich dann beruflich für die Ausrichtung entschieden, da die Aussichten eine Arbeit als Molekularbiologin zu finden, gut waren.
Mein momentanes Forschungsthema ist die Proteinanalyse von Physarum polycephalum mittels Massenspektrometrie.
Motivation
Mein Arbeitsalltag ist sehr vielseitig. Einerseits habe ich viele administrative Dinge zu erledigen. Zusätzlich bin ich auch Sicherheitsbeauftragte und habe in dieser Funktion verschiedene Aufgaben. Ich führe Übungen und Praktika sowie Prüfungen für Student*innen durch und arbeite im Labor an meinem Forschungsthema. Weiterhin bin ich Ansprechpartnerin für die Technischen Angestellt*innen und Student*innen sowie Doktorand*innen. Am meisten macht mir die Arbeit mit den Studentinnen und Studenten Spaß und die Vielfalt der Themen.
Voraussetzungen
Wenn man an der Uni arbeitet hat man viel mit Studentinnen und Studenten zu tun. Also sollte man gerne mit Menschen arbeiten. Es ist einerseits wichtig sich immer wieder auf neue Themen einstellen zu können und andererseits gibt es auch viel Routinearbeit, wie Praktika und Übungen, wo man die Begeisterung für das zu bearbeitende Thema nicht verlieren darf.
Ratschläge
Als nützliche Werkzeuge habe ich die flexible Arbeitszeit für Frauen mit Familie sowie die Kinderuni mit Betreuung in den Ferien gefunden.
Bei auftretenden Problemen mit männlichen Chefs und Kollegen kann ich die Frauenbeauftragte und die/den Konfliktbeauftragte/n empfehlen. Die Ladies Night und der Erfahrungsaustausch mit älteren Mitarbeiter*innen kann ebenfalls ein förderliches Hilfsmittel sein.
Man sollte keine Angst vor Hürden haben und einfach seinen Weg weitergehen, den man sich vorgenommen hat und sich nicht davon abbringen lassen.
Frauen sollten sich trauen selbstbewusster aufzutreten, gerade Männern gegenüber. Und auch die Aufgabe als Mutter sollte nicht in den Hintergrund gestellt werden, sondern in den Berufsalltag integriert werden und man sollte selbstbewusst dazu stehen.
Herausforderungen
Ich bin immer mutig gewesen und habe einfach immer weitergemacht. Ob es das Abitur oder das Studium war, es haben mir viele Menschen davon abgeraten. Ich habe es aber trotzdem gemacht und war erfolgreich.
Wenn ich ein Mann gewesen wäre, hätte ich zum einen mehr Zeit für die Forschung gehabt und hätte vermutlich auch mehr erreicht. Denn allein schon die Elternzeit und die krankheitsbedingten Ausfälle durch meinen Sohn im Kindergartenalter, haben mich viel Zeit und Nerven gekostet, da ich immer ein schlechtes Gewissen hatte. Nach meiner Elternzeit durfte ich nicht mit dem gleichen Thema weiterarbeiten wie zuvor und musste mir ein neues Thema suchen. Es gab auch viel Ärger mit meinem Chef durch den krankheitsbedingten Ausfall und Resturlaub nach der Elternzeit.
Die Frauen müssen natürlich den Mut haben, sich auf Führungspositionen zu bewerben, und stets darauf hinarbeiten. Aber es fehlt auch viel Unterstützung, so muss die Kinderbetreuung gut geregelt sein. Ich hatte beispielsweise erst zwei Wochen bevor ich wieder zum Arbeitsplatz zurückgekehrt bin, die Zusage für einen Kinderbetreuungsplatz, obwohl ich mich schon ein Jahr zuvor darum gekümmert hatte. Auch die Männer sind hier gefragt, sie müssten sich mehr in die Kinderbetreuung und den Haushalt einbringen. Allgemein brauchen wir mehr Akzeptanz für Arbeitnehmer/innen mit Familie und die Arbeit im Home-Office.
Meiner Meinung nach, sollten junge Frauen, aber auch junge Männer, gefördert werden, eine wissenschaftliche Fachrichtung einzuschlagen.