Corona als Chance und Schwierigkeit

03.09.2020 -  

Dr. Stefan Hoerner, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik 

Meine Arbeitszeit habe ich während der Coronazeit, wie die meisten Menschen, größtenteils im heimischen Office verbracht. Da ich zwei erwachsene Kinder habe und somit keine Kinderbetreuung oder Homeschooling bewältigen musste, war dies teilweise sehr angenehm für mich. Die Arbeit von zuhause lässt allerdings schnell die Grenzen zwischen Hobby und Beruf verschwimmen, es fällt einem deutlich schwerer den Arbeitstag zu beenden.

Eine große Schwierigkeit, die sich im Laufe der Krise eingestellt hatte, war die Verteidigung meiner Doktorarbeit. Da es eine deutsch-französische Promotion war und Frankreich deutlich strengere Verordnungen zur Eindämmung des Virus vorgenommen hatte, gestaltete sich die Verteidigung viel schwerer als gedacht. Letztendlich haben wir es dann in gemeinsamer Anstrengung mit der Jury doch hinbekommen, ich bin sehr froh, dass ich meine Promotion erfolgreich zu Ende bringen konnte.

 

Dr. Stefan Hoerner (c) Jana Dünnhaupt Uni Magdeburg

Dr. Stefan Hoerner (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg)

 

Generell gab es in meinem Arbeitsumfeld überall Schwierigkeiten und Verzögerungen durch die Pandemie. Wir mussten unsere Forschungen teilweise ein- und umstellen. Ganze Projekte müssen nun neu geplant werden, um die Ziele trotzdem zu erreichen. Das erfordert sehr viel Kommunikation, allerdings ist die deutlich schwerer, wenn alle zuhause sind und viele Kolleg_innen oft nebenbei noch ihre Kinder betreuen müssen.

Aber: Durch die Krise ist das Teamwork zwischen meinen Kolleg_innen und mir auch deutlich gewachsen. Es hat mich sehr gefreut zu sehen, dass wir uns unter anderem in der Lehre unterstützen und sehr angenehm zusammenarbeiten. Die interne Kommunikation an der Uni funktioniert wirklich sehr gut, ich bin sehr zufrieden, wie das Krisenmanagement des Rektorats und der Krisenstab fungiert hat.

Was mir besonders Sorgen bereitet hat, war die massive Einschränkung der Freiheitsrechte wie in Frankreich und des Rechts auf informelle Selbstbestimmung in vielen Ländern wie in China. In Deutschland waren wir zum Glück nicht ganz so heftig betroffen und es zeigt sich, dass es nun auch zu Lockerungen kommt. Allerdings sollte sehr darauf geachtet werden, dass wir nach Covid-19 nicht in einer anderen Welt leben werden.

Ich hoffe, dass der Austausch von Angesicht zu Angesicht bald wieder zunimmt und ich in meine Experimente, wie gewöhnlich, in der Laborhalle durchführen kann.

 

Letzte Änderung: 10.11.2021 - Ansprechpartner: Webmaster