Prof. Dr.-Ing. habil. Manja Krüger
Frau Prof. Krüger studierte Maschinenbau an der OVGU und promovierte 2010 zum Thema "Pulvermetallurgische Herstellung und Charakterisierung von oxidationsbeständigen Molybdänbasislegierungen für Hochtemperaturanwendungen". Nachdem sie als Professorin an der RWTH Aachen tätig war und die Abteilung „Werkstoffmechanik“ am Forschungszentrum Jülich geleitet hat, ist sie heute Professorin für Hochtemperaturwerkstoffe an der OVGU. Motto: Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer so, wie er schon ist. -Henry Ford |
Werdegang
Studium: |
Abschluss 2004 |
Studium des Maschinenbaus/Vertiefungsrichtung Werkstofftechnik, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg |
Promotion: |
2010 |
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der OVGU und dem Preis der Karin-Witte-Stiftung |
Habilitation |
2017 |
zum Thema „Innovative metallische Hochtemperaturwerkstoffe“, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg |
Tätigkeit: |
2004-2010 |
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Werkstoff- und Fügetechnik, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg |
2008 |
Gastwissenschaftlerin an der Brown University, Providence, USA |
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2010-2011 |
Post-Doktorandin am Institut für Werkstoff- und Fügetechnik der OVGU |
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2012-2017 |
Juniorprofessorin für Spezielle Metallische Werkstoffe an der OVGU |
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2017-2019
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Professorin für Werkstoffmechanik an der RWTH Aachen und Abteilungsleiterin am Forschungszentrum Jülich GmbH |
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seit Okt 2019 |
Professorin für Hochtemperaturwerkstoffe an der OVGU Magdeburg |
Nach dem Abitur war ich zunächst unentschlossen, welchen Studiengang ich wählen sollte, da eine Vielzahl von Fachrichtungen und Studienorten zur Auswahl standen. Schließlich habe ich mich für das Maschinenbaustudium entschieden, weil mich technische Fragestellungen und die logische Herangehensweise an das Lösen von Problemen interessiert haben.
Heute beschäftige ich mich mit der Erforschung und Entwicklung neuer Werkstoffe, die für komplexe technische Anwendungen „maßgeschneidert“ werden müssen. Das sind beispielsweise Werkstoffe, die eine effizientere und ressourcenschonendere Mobilität der Bevölkerung ermöglichen und Prozesse in der Energietechnik optimieren oder auch Werkstoffe für die Medizintechnik, auf denen humane Zellkulturen wachsen können.
Motivation
Die Fachrichtung habe ich gewählt, weil mich die unterschiedlichen Fragestellungen innerhalb der Werkstofftechnik bzw. Werkstoffwissenschaft begeistern und sie gleichzeitig wirtschaftlich und gesellschaftlich für diverse Bereiche relevant sind.
An meiner Arbeit macht mir am meisten Spaß, kreative Ansätze zur Lösung von werkstoffbezogenen Problemen zu entwickeln und diese dann im Labor in die Realität umzusetzen. Unsere Ansätze beziehen sich häufig auf die Übertragung von grundlegenden werkstofftechnischen und metallphysikalischen Mechanismen auf Fragestellungen in der Industrie. Die innovativsten Ideen sind bereits patentiert worden.
Voraussetzungen
Das Studium des Maschinenbaus mit den unterschiedlichen fachlichen Zweigen kann ich denjenigen empfehlen, die sich für technische Fragestellungen begeistern und lösungsorientiert arbeiten möchten. Ingenieur*innen können in vielen Bereichen tätig werden. Ein Beispiel: Meine Schwester und ich haben beide Maschinenbau studiert und später promoviert. Sie ist heute in der Leitungsebene eines Automobilkonzerns tätig und ich bin Professorin für Hochtemperaturwerkstoffe.
Aus meiner Sicht sind Eigenschaften, wie analytische Fähigkeiten, der Spaß am Identifizieren und Lösen von Problemen, aber auch Kreativität und eine gute Intuition in unserem Berufsfeld gefragt.
Ratschläge
Nur wenige Aufgaben in der täglichen Arbeit von Ingenieur*innen lassen sich nach festgelegtem Schema lösen, oft sind Aktivitäten „out-of-the-box“ gefragt. Allerdings sollte niemand den falschen Ehrgeiz haben, alle Hürden allein meistern zu müssen. Die Unterstützung und Ratschläge von Freund*innen, Mitstudierenden, Team-Kolleg*innen oder Mentor*innen einzuholen, helfen oft bei der Bewältigung von Problemen.
Herausforderungen
Ich durfte im Laufe meiner Karriere auf ein funktionierendes Netzwerk an Unterstützer*innen zurückgreifen. In erster Linie ist das meine Familie, in der die Frage gar nicht aufkam, ob ein Maschinenbaustudium für ein Mädchen das Richtige sei.
Darüber hinaus haben mich meine Dozenten und Dozentinnen während des Studiums sehr motiviert und dafür gesorgt, dass die anfängliche Begeisterung erhalten blieb. Vorbilder, sogenannte „Role Models“, helfen dabei, den weiblichen Nachwuchs auf technische Fachrichtungen aufmerksam zu machen. Die Zahlen sprechen für sich: An meinem Lehrstuhl arbeiten aktuell 45 % Frauen als Doktorandinnen bzw. Post-Doktorandinnen.